Bestandsimmobilie - energetisch sanieren oder neu bauen? Was ist klimafreundlicher? | © shutterstock - megaflopp
Bestandsimmobilien - Sanierung versus Neubau
Was ist klimafreundlicher?

In der Vergangenheit stand die energetische Sanierung und Modernisierung von Bestandsimmobilien zumeist nicht im Fokus von Investoren und Bauherren. Sie entschieden sich meist für Abriss und Neubau, ohne die sogenannte "graue Energie" zu berücksichtigen, die sich auf die Öko- und Klima-Bilanz auswirkt. 

Ein wichtiges Argument für die Entscheidung zwischen Sanierung oder Abriss sind neben monetären Gründen die Treibhausemissionen, die für die beim Neubau einzusetzenden Materialien benötigt werden. Die Emissionen aus der Herstellung von Baumaterialien (sogenannte graue Emissionen) und der zugehörige Energieverbrauch (graue Energie*) sind heute die wesentlichen Faktoren für Klimaschutz beim Neubau. 

Im Zuge des einsetzenden Umdenkens ist eine Bestandsimmobilie im Hinblick auf die CO²- Bilanz interessant, denn hier steckt ein erhebliches Potenzial für Einsparungen von Energie und Treibhausemissionen. 

Was wird als graue Energie bezeichnet?

Graue Energie bezeichnet die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung aufgewendet werden muss. Dabei werden alle Vorprodukte bis zur Rohstoffgewinnung berücksichtigt und der Energieeinsatz aller angewandten Produktionsprozesse. Quelle: Auszug Wikipedia 

Ressourcenschonung 

Somit kann beim ganzheitlich durchdachten Erhalt eines Bestandsgebäudes durch Sanierung, Umbau oder Erweiterung der Energiebedarf erheblich reduziert werden. Gleichzeitig werden Ressourcen gegenüber dem Neubau eingespart

Besonderes Potenzial haben oftmals unsanierte Mehrfamilienhäuser der 1950 bis 1970er Jahre. Aufgrund der meist einfachen Grundrisse kann mit der vorhandenen Bauweise weitergebaut werden und zusätzlicher Wohnraum in hoher Qualität geschaffen werden.  

Sanierung versus Neubau: Was ist besser fürs Klima?

Schneidet die energetisch sanierte Bestandsimmobilie besser ab als der Neubau? | © Quelle: Verbietet das Bauen Daniel Fuhrhop - Berechnungen Hans-Joachim Ewert

Diese Frage kann natürlich nicht pauschal beantwortet werden. Viele Faktoren spielen eine Rolle, insbesondere der Zustand der Bausubstanz etc. – auf diesen Punkt kommen wir noch zurück. Ein interessantes Berechnungsbeispiel haben wir Ihnen hier eingefügt.

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit schneidet somit meist eine sanierte Bestandsimmobilie im Vergleich zu Abriss und Neubau unter Umständen besser ab, wie die Berechnungen des Bremerhavener Architekten Hans-Joachim Ewert zeigen.  

Es gibt jedoch auch weitere Gründe, die für den Erhalt von Bestandsimmobilien sprechen:  

  • Finanzielle Gründe: entscheidend für die Möglichkeit der Umsetzung - egal wie wichtig Klimaschutz auch ist - ist der Faktor der Finanzen. In der Regel ist die Sanierung günstiger in der Umsetzung. Zudem gibt es im Falle der Vermietung die Erhöhung des Mietzinses zu berücksichtigen und können Abschreibungen vorgenommen werden.  
  • Verlängerung der Lebensdauer der Immobilie: Nichts ist nachhaltiger, als eine möglichst lange Nutzung von Immobilien (oder allgemein Gegenständen) 
  • Keine zusätzliche Flächenversiegelung oder Bodenverdichtung: Baugrundstücke sind rar und somit besteht keine Notwendigkeit, bisherige Grünlandflächen umzuwidmen 
  • Leerstände beseitigen bei gleichzeitiger Wohnungsnot: Wohnraum fehlt, egal ob auf dem Land oder in der Stadt und Sanierungen können zur Entspannung des Marktes beitragen 
  • Verbesserung des Endenergieverbrauchs um bis zu 80 % : Ein erheblicher Nachteil von Bestandsimmobilien kann durch eine Sanierung signifikant verbessert werden 
  • Atmosphäre eines Altbaus: Der besondere Flair und die Geschichte eines alten Hauses sind oft spannend und ein Alleinstellungsmerkmal dieser Immobilie 
  • Denkmal oder historische Gründe: Hier ist bei der Sanierung das Amt für Denkmalschutz in jeden Schritt miteinzubeziehen, im Gegenzug gibt es in der Regel zahlreiche Fördermöglichkeiten 
Die Experten der HausBauHaus GmbH und deren Partner sowie Fachleute unterstützen Sie

bei der Beantwortung der Frage Sanierung oder Neubau, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein Gebäude zu kaufen oder zu verkaufen und zeigen Ihnen Lösungsansätze dazu auf. 

Bestandsaufnahme und Bestandsbewertung schafft Transparenz

Wie entscheidet man sich zwischen Abriss oder Sanierung?

Oftmals kennen Eigentümer den Gebäudestandard nicht. Dies gilt sowohl für private als auch gewerbliche Halter von Bestandsimmobilien. In den meisten Fällen gibt es erhebliches Einsparpotenzial im Energieverbrauch. Der Energiestandard ist niedrig, die Heizsysteme veraltet – somit ist ein hoher CO²-Ausstoß gegeben.

Im ersten Schritt ist eine genaue Analyse der Immobilie im Hinblick auf technische Details und die Ausarbeitung eines nachhaltigen Konzepts erforderlich.  

Für eine umfassende Gebäudeanalyse sind Unterlagen und Dokumente notwendig wie  

  • Eingabeplanungen, Baugenehmigungen 
  • Baubeschreibung 
  • Abgleich Planung und Bestand 
  • Baujahr, Bauabschnitte 
  • Ausstattungsstandards /-details 
  • Gebäudetechnik/Bausubstanz 
  • Brandschutz/Schallschutz 
  • Dokumentation von Mängeln  
  • Verbrauchsabrechnungen: Strom, Heizung 
  • Energieausweis, Vorschriften des GEG
  • Kostenvoranschläge/Handwerkerrechnungen 
  • Gesundheitliche Belastungen (wie Schimmel, Asbest, Strahlung, Lärm usw.) 
  • Schädlingsbefall (z. B. Holzbock) 
  • Baurechtliche Anforderungen prüfen (Außenbereich, Bebauungsplan etc.) 

 

Anfangs ist die Bestandsaufnahme ein gewisser Aufwand, doch dieser zahlt sich aus! 

Bestandsimmobilie sanieren oder neu bauen - was ist klimafreundlicher? | © shutterstock - Arturs Budkevics

Fazit

Wir brennen für Bestandsimmobilien.

 

Nachhaltiges Bauen und energetische Sanierung sind ein wichtiges Thema.

Gerne stehen wir Ihnen in einer umfassenden Besprechung und Objektbegehung zur Verfügung. 

 

Lassen Sie sich den Wert Ihrer Immobilie ermitteln. Auch bei einem erfolgreichen Verkauf zu einem marktgerechten Preis sind wir Ihnen gern behilflich.

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